Das Herbstmenü 2023 – Interview mit Bruno Baumgartner

Das diesjährige Herbstmenü ist ein Waldspaziergang der besonderen Art. Unser Co-Küchenchef Bruno Baumgartner hat viele Jahre im kanadischen Lake Louise gelebt und gearbeitet und die gewaltige Natur der Rocky Mountains kennen und lieben gelernt.
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Weiterführende Informationen oder Unterlagen

In den riesigen, dichten Wälder Albertas gibt es viele Flüsse und natürliche Berg-Seen. Durch den vielen Regen entstehen weiche Moosmatten und Sümpfe und die Steine und flachen Felsrücken sind von Flechten überwuchert. Schwarzbären, Wölfe und Rentiere ernten Beeren, fangen Lachse oder jagen Wild. Im Herbst ist Erntezeit und es werden Vorräte für den bevorstehenden Winter angelegt. Entdecken Sie eine Kreation die Farben, Formen und Geschmack dieser wunderschönen Region auf bezaubernde Weise vereint. 

Das Interview mit Bruno zu seiner Herbstkreation:

Du durftest ja das diesjährige Gourmetbox-Herbstmenü kreieren. Worum geht es, woher kommen die Rezepte und warum hast du diese ausgewählt?

Der Herbst ist eine ganz spezielle Jahreszeit in Kanada. Die Temperaturen fallen zum Teil bereits stark in den Minusbereich, die Luft ist trocken, kalt und die Sicht ist äusserst klar. Dadurch erscheinen die Farben viel leuchtender und tiefer. Auf den Flüssen treiben bereits erste Eisschollen und es steigen feine Nebelschwaden auf, weil das Wasser so stark und schnell abkühlt. Herden von Rentieren rotten sich zum Teil mitten in den ausgestorbenen Strassen der kleinen Städte zusammen. Ich hatte bei der Kreation dieses Bild vor Augen – eine ungebändigte, waldige Landschaft mit Moosen, Pilzen und grünen Fichten, durchzogen von Flüssen und bewohnt von wilden Tieren.
Die Teller sind für mich die Essenz dieser Bilder. Ich habe im Dessert eines meiner Lieblingsrezepte aus dem Posthotel in Lake Louise verwendet. Unser damaliger Patissier hatte einen herrlichen «Pumpkin-Pie», also Kürbiskuchen im Repertoire. Auf die Optik meines Spirulina-Mooses bin ich ein wenig stolz, denn es kommt dem natürlichen Original auch farblich ziemlich nahe. Als Beilage im Hauptgang habe ich einen salzigen Tatsch kreiert. Man kennt die süsse Version aus dem Engadin bei uns – es ist so etwas Ähnliches wie Kaiserschmarrn.  

Was ist dein persönlicher Bezug zum Menü?

Der Herbst ist für mich auch eine entspannte Jahreszeit nach dem hektischen Sommer. Ich geniesse es auch einmal, einfach  nur ein bisschen daheim zu sein und etwas länger zu tafeln und dem Genuss eines guten Essens zu frönen. Natürlich ist dieses Menü eng mit meinen Wanderjahren verbunden – ein bisschen Nostalgie ist auch dabei..

Welche Getränke würdest du zum Menü empfehlen?

Ganz klassisch Weisswein zu Vorspeise und Suppe, Rotwein zum Hauptgang und zum Dessert allenfalls ein Whisky oder Bourbon

Du arbeitest den ganzen Tag in der Küche professionell – und zu Hause, kochst du da auch noch?

Ja, zu Hause bin ich für die Küche zuständig – und ich koche auch gerne etwas Feines. Wenn ich richtig Lust habe, mache ich auch manchmal Sushi oder wenn es schnell gehen muss ein italienisches Pilzrisotto.

Bruno über dem Lake Louise, Canada