Das Sommermenü 2024 – Fusionsküche Teil II

Dieses Jahr inspirieren wir Sie erneut mit einem ganz speziellen, iranisch-afghanischen Menü. Die Faszination des Orients wird in dieser farbigen, aussergewöhnlichen Kreation für kulturell interessierte Menschen ganz direkt erlebbar. Unser Kreateur, Homayoun Ahmadi, entführt uns mit seinen Kochkünsten in die zauberhafte Küche des Orients.
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Weiterführende Informationen oder Unterlagen

 

 

Homa stammt ursprünglich aus Afghanistan und hat seine Lehre bei uns absolviert. Mit viel Elan und Freude hat er die Neuauflage seines letztjährigen iranisch-afghanischen Sommerspecials in Angriff genommen.  Homas Vater ist gelernter Patissier und führte viele Jahre ein eigenes Geschäft in Kabul – und seine Tante verfügt über beinahe magische Fähigkeiten in der Küche…

Interview-Nr.2 mit Homa zur Sommerkreation 2024
Wie waren die Reaktionen auf dein letztjähriges Sommermenü?
Die Rückmeldungen zum Menü waren sehr positiv, was mich persönlich ausserordentlich gefreut hat. Ich war mir beim erstellen der Bilder für das Menü 2023 nicht sicher gewesen, ob die bunten Farben und wilden Mustern auf dem Geschirr gut ankommen würden. Aber offenbar hat es das Interesse für meine Kultur auch geweckt und die Lust für ein kulinarisches Experiment gefördert.

Was ist neu bzw. anders beim aktuellen Menü?
Das erste Menü im 2023 musste natürlich traditioneller sein – ohne Kofta-Bällchen mit Reis versteht man unsere iranisch-afghanische Küche gar nicht. Aber mit dem aktuellen Menü war ich natürlich deutlich freier und entsprechend habe ich es etwas mehr im «Gourmetbox-Style» kreiert, also mit lokalen, saisonalen Zutaten und mit unterschiedlichen Einflüssen. Wir sind in der Schweiz kulinarisch ja auch direkt von Italien und Frankreich beeinflusst und so kommen auch Burrata-Mozzarella und eine Tarte-Tatin-Interpretation vor, neben Orzo, Zitronengras oder Teigtaschen mit Gemüsefüllung.

Interview-Nr. 1 mit Homa zu seiner Sommerkreation 2023:

Du durftest ja das diesjährige Gourmetbox-Sommermenü kreieren. Worum geht es, woher kommen die Rezepte und warum hast du diese ausgewählt?
Ich glaube, man kann die afghanische und die persische Küche kaum voneinander trennen. Wir kochen sehr ähnlich, wobei es natürlich noch lokale Spezialitäten gibt – ähnlich wie in der Schweiz. Wir verwenden als Beilage sehr oft einen speziellen, langkörnigen Reis der meistens aus Indien, Pakistan oder dem Iran kommt. Meine Schweizer Freunde mögen meine Kofta-Bällchen mit Sauce, Reis und Gemüse sehr gerne. Persönlich würde ich sie mit Schaf- oder Lammfleisch zubereiten, aber ich weiss, dass man hier lieber Rind mag – solche Anpassungen sind natürlich erlaubt. Für die Vegetarier haben wir auch eine wunderbare Alternative mit Blumenkohl kreiert. Den Sommer habe ich mit vielen, verschiedenen frischen und getrockneten Gewürzen eingefangen. Weil es bei uns oft noch wärmer ist als hier, müssen Vorspeise, Suppe und Dessert erfrischend und leicht sein.

Was ist dein persönlicher Bezug zum Menü?
Kofta und Reis sind für mich sehr stark mit meiner eigenen Kindheit verbunden. Jeder liebt dieses Gericht in unserem Land – es ist so ähnlich wie Fondue oder Raclette für die Schweizer. Manchmal kocht meine Tante, welche auch in der Schweiz lebt, Kofta für mich. Ich kann nicht sagen warum, aber diese Kofta sind fast doppelt so gut wie meine eigenen. Das Rezept stammt zwar von ihr und ich versuche es genau gleich zu machen – aber vielleicht hat meine Tante einfach magische Hände oder eine Geheimzutat, die sie mir nicht verraten möchte.

Welche Getränke würdest du zum Menü empfehlen
Bei uns trinkt man einen speziellen Joghurt-Gurken-Kräuter-Drink zum Essen dazu. In Afghanistan heisst das Getränk «Dugh», in der Türkei ist es auch bekannt und wird «Ayran» genannt. Das kennen vielleicht einige Leute eher, denn es wird in ganz Vorderasien genossen. Es ist sehr erfrischend im Sommer und wird eiskalt getrunken.

Du arbeitest den ganzen Tag in der Küche professionell – und zu Hause, kochst du da auch noch?
Oh ja, natürlich. Ich koche auch zu Hause gerne schön. Viele Spezialitäten, die ich gerne mag, muss ich einfach auch selber machen, z.B. das Fladenbrot mit Schwarzkümmel oder spezielle Desserts wie Ferni, das aus Milch, Mandeln und Pistazien gemacht wird.

Homa in unserer Gourmetküche in Bern West