Das Sommermenü 2023 – Interview mit Homayoun Ahmadi

Dieses Jahr inspirieren wir Sie im Sommer mit einem ganz speziellen, iranisch-afghanischen Menü. Die Faszination des Orients wird in dieser farbigen, aussergewöhnlichen Kreation für kulturell interessierte Menschen ganz direkt erlebbar. Unser Kreateur, Homayoun Ahmadi, plaudert aus dem Nähkästchen.
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Weiterführende Informationen oder Unterlagen

 

 

Homa stammt ursprünglich aus Afghanistan und hat seine Lehre bei uns absolviert. Er würzt die Speisen auf eine besondere, für uns äussert zugängliche Art mit frischen Kräutern, von der Waldminze über Kardamom bis Chili und Safran. Homas Vater ist gelernter Patissier und führte viele Jahre ein eigenes Geschäft in Kabul – und seine Tante verfügt offenbar über beinahe magische Fähigkeiten in der Küche…

Das Interview mit Homa zu seiner Sommerkreation:

Du durftest ja das diesjährige Gourmetbox-Sommermenü kreieren. Worum geht es, woher kommen die Rezepte und warum hast du diese ausgewählt?

Ich glaube, man kann die afghanische und die persische Küche kaum voneinander trennen. Wir kochen sehr ähnlich, wobei es natürlich noch lokale Spezialitäten gibt – ähnlich wie in der Schweiz. Wir verwenden als Beilage sehr oft einen speziellen, langkörnigen Reis der meistens aus Indien, Pakistan oder dem Iran kommt. Meine Schweizer Freunde mögen meine Kofta-Bällchen mit Sauce, Reis und Gemüse sehr gerne. Persönlich würde ich sie mit Schaf- oder Lammfleisch zubereiten, aber ich weiss, dass man hier lieber Rind mag – solche Anpassungen sind natürlich erlaubt. Für die Vegetarier haben wir auch eine wunderbare Alternative mit Blumenkohl kreiert. Den Sommer habe ich mit vielen, verschiedenen frischen und getrockneten Gewürzen eingefangen. Weil es bei uns oft noch wärmer ist als hier, müssen Vorspeise, Suppe und Dessert erfrischend und leicht sein.

Was ist dein persönlicher Bezug zum Menü?

Kofta und Reis sind für mich sehr stark mit meiner eigenen Kindheit verbunden. Jeder liebt dieses Gericht in unserem Land – es ist so ähnlich wie Fondue oder Raclette für die Schweizer. Manchmal kocht meine Tante, welche auch in der Schweiz lebt, Kofta für mich. Ich kann nicht sagen warum, aber diese Kofta sind fast doppelt so gut wie meine eigenen. Das Rezept stammt zwar von ihr und ich versuche es genau gleich zu machen – aber vielleicht hat meine Tante einfach magische Hände oder eine Geheimzutat, die sie mir nicht verraten möchte.

Welche Getränke würdest du zum Menü empfehlen?

Bei uns trinkt man einen speziellen Joghurt-Gurken-Kräuter-Drink zum Essen dazu. In Afghanistan heisst das Getränk «Dugh», in der Türkei ist es auch bekannt und wird «Ayran» genannt. Das kennen vielleicht einige Leute eher, denn es wird in ganz Vorderasien genossen. Es ist sehr erfrischend im Sommer und wird eiskalt getrunken.

Du arbeitest den ganzen Tag in der Küche professionell – und zu Hause, kochst du da auch noch?

Oh ja, natürlich. Ich koche auch zu Hause gerne schön. Viele Spezialitäten, die ich gerne mag, muss ich einfach auch selber machen, z.B. das Fladenbrot mit Schwarzkümmel oder spezielle Desserts wie Ferni, das aus Milch, Mandeln und Pistazien gemacht wird.

Homa in unserer Gourmetküche in Bern West